Ich bin in der Automatisierungstechnik tätig und arbeite im Bereich Motion Control. Dementsprechend begeistert bin ich von Elektromotoren und verteidige auch den derzeitigen Trend hin zur Elektromobilität.
Mir ist klar:
- dass E-Autos noch nicht die gewünschte Reichweite haben
- noch nicht so verfügbar sind wie der Verbrenner-Kollege
- einige Probleme mit den Akkus noch nicht gelöst sind (Recycling, Ladestationen,…)
Jedoch wenn man sich das Klima weltweit ansieht, kommen wir auf so einen radikalen Umbruch in der Automobilen-Branche nicht drum rum und ganz ehrlich, 95% Wirkungsgrad des E-Antriebs sind hier ein starkes Argument.
Nichts desto trotz kommt es des Öfteren vor, dass ich mit Kollegen oder Bekannten über dieses Thema diskutieren darf und oft fällt folgender Satz: Wenn alle ein E-Auto fahren geht uns der Strom aus.
So, ich hab mal ein wenig nachgerechnet:
Angenommen von heut auf morgen steigen 1.000.000 (eine Million) Österreicher auf ein E-Auto um. Das würde bedeuten, dass bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20kWh/100km (Quelle), was einem mittleren Verbrauch bei eher kalten Temperaturen eines BMW i3 entspricht und bei 34 gefahrenen km/Tag/Österreicher (Quelle), pro Jahr ca. 2482kWh Strom zusätzlich pro Staatsbürger benötigt werden würde. Wenn man dies in € ausdrückt, dann ergibt das jährliche Kosten von 496,4€ bei einem Strompreis von 0,2€/kWh (Quelle) pro Österreicher. Ganz einfach weitergerechnet ergibt das 2482GWh Stromverbrauch in Österreich für eine Million E-Auto Fahrer.
Klingt erst mal viel, aber wenn man das nun auf den jährlichen Gesamtstromverbrauch in Österreich von 63390GWh (Quelle) bezieht, dann wäre das eine Steigerung von 3,915% was wiederum nicht so viel ist.
Also falls ihr auch mal in solch eine Diskussion kommt, hier habt ihr die nackten Zahlen.
PS: Müsste man diese 34km/Tag aufs Jahr gerechnet Diesel tanken kommt man bei einem Dieselpreis von 1,3€/Liter auf Gesamtkosten von 1024€…